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Eventmarketing.Blickwechsel – Interview-Reihe: Events wirken oft wie aus dem Marketing herausgelöst

Von Katharina Stein 17.11.2011 ~4 Minuten Lesezeit

Schon das Wort Eventmarketing sagt, dass Events teil des Marketings sind – oder es sein sollten. Schöne Theorie oder doch Praxis? Wie sieht es in der Wahrnehmung Außenstehender aus: werden Marketing-Events als ein Teil des Ganzen wahrgenommen? Da schließt sich auch gleich eine weitere Frage an: wer sollte dann federführend für Marketing-Events zuständig sein? Die Event-Agentur, die Lead-Agentur oder der Kunde? Heiko Walkenhorst hat dazu eine ganz eindeutige Meinung. Im zweiten Teil unserer Interview-Reihe Eventmarketing.Blickwechsel gibt uns ein Blogger und Texter Einblicke in seine Sichtweise von Events.

Heiko Walkenhorst ist Marketingberater, mehrfach ausgezeichneter Werbetexter sowie Inhaber der Heidelberger Werbeagentur VerbAgentur. Er konzipiert und realisiert Marketingkommunikationsmaßnahmen für große und nicht ganz kleine Etats in den alten sowie den sogenannten Neuen Medien.

Zudem ist er Gründungsmitglied von www.marketing-blog.biz, der Besserwerberblog – ein bekannter und reichweitenstarker Blog zum Thema „Marketing“.

1. Woran denkst Du spontan beim Thema „Eventmarketing“?

Erst einmal ist das natürlich eine schwierige Frage. Einerseits soll ja Marketing immer auch Event sein, andererseits stellt sich die Frage, inwieweit ein Event Marketing sein kann oder ist.

Dabei gibt es natürlich mehr oder weniger Marken wie „Red Bull“, bei denen Events eine elementare Rolle im Marketing spielen. Aber bei vielen anderen Marken, die auch mal gerne einen Event oder eine Event-Reihe veranstalten, seien das jetzt Automobilhersteller oder Telekommunikationsunternehmen, aber auch gerade im B-to-B-Breich in Form von Symposien, die ja ebenfalls Event sind, wirkt es oft wie eine aus dem Marketing herausgelöste Veranstaltung, die vor allem dem ästhetischen und kulinarischen Bedürfnis der Verantwortlichen zu entsprechen hat.

Das kann es aber aus meiner Sicht nicht sein. Ein Event ist ein Teil des Ganzen, deshalb sollte hierbei auch die Federführung prinzipiell bei der sogenannten Lead-Agency liegen (besser auch nicht beim Kunden) und nicht bei der Event-Agentur. Diese bringt ihre Erfahrung ein, wenn es einfach um die Realisation und die Kosten derselben bleibt. Es bringt ja nichts, wenn sich ein selbsternannter Königskreativer irgendetwas Unbezahlbares ausdenkt.

2. Was bekommst Du von Eventmarketing mit?

Da sind natürlich die bereits oben erwähnten Veranstaltungen des Taurin-Koffein-Mixgetränkanbieters. Plus eben Einführungsveranstaltungen z. B. von Produkten, Eröffnungen (von Läden, Apple-Store ist da ja nur ein Beispiel, wie man mit wenig Mitteln (Jubelperser) große Wirkung erzielt), oder bisweilen auch Tourneen, z. B. bei der Telekom.

3. Wie sichtbar ist die Eventbranche Deinem Empfinden nach? Und wie wichtig ist es, dass eine Branche sichtbar ist?

Ich weiß nicht, ob die Branche sichtbar sein muss, die Events selbst sollten es zumindest sein. Aber generell wäre es vielleicht nicht verkehrt, wenn die Branche deutlicher kommunizieren würde, warum man sie als Spezialisten braucht.

4. Wie schätzt Du den Stellenwert von Events im Marketing-Mix ein?

Eventmarketing – halte ich für zunehmend wichtig, weil die Leute zunehmend abstumpfen. Sie wollen was erleben, sie wollen verführt werden und sie wollen ins wahre Leben hineingezogen werden (vor dem sie sich ansonsten ja zunehmend in Facebook et al. verstecken). Aber ein Event als solcher bringt da nichts. Er muss plausibel im Mix verankert sein. Glaubwürdigkeit heißt auch da das Stichwort – eigentlich wie über all im Marketing. Ohne das kommen die Leute trotzdem, aber nur wegen des Spektakels oder des Büffets. Das könnte aber nicht im Sinne des Werbetreibenden sein.

Für den nächsten Teil unserer Interview-Reihe haben wir einen der bekanntesten Werbe-Kritiker und -Satiriker gewinnen können: Harald Dzubilla, auch bekannt als Spießer Alfons von off-the-record.de.

» Zum 1. Teil von Eventmarketing.Blickwechsel: ein kritischer Blick von Klaas Kramer auf die Live-Kommunikation.

» Zum 3. Teil von Eventmarketing.Blickwechsel: was Harald Dzubilla alias Spießer Alfons über die Eventbranche denkt

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