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Wir brauchen neue Eventformate! Fazit der ersten Diskussionsrunde in Frankfurt & Teilnehmerstimmen

Von Katharina Stein 29.11.2012 ~7 Minuten Lesezeit

Aus unserem Artikel und der Frage „Brauchen wir neue Eventformate?“ vom 24. September ist in den Kommentaren die Idee zu einem Treffen erwachsen. Ein Treffen in kleiner Gruppe, bei dem mal offen und ehrlichen über die aktuelle Situation gesprochen wird. Bei dem nicht schöngeredet, bestehende Probleme der Eventbranche beim Namen genannt und konstruktiv über Lösungswege nachgedacht wird. Und dieses Treffen hat erstmals am 23.November 2012 in Frankfurt stattgefunden!

Zentrale und nicht so überraschende Erkenntnis: ja, wir brauchen neuen Eventformate! Zumindest neue Messeformate für die Branche! Wie die jedoch in Zukunft aussehen können und sollen, ist nun die zentrale Diskussionsrichtung der nächsten Treffen.

Insgesamt 11 Leute und Vertreter aus den Bereichen Eventagenturen, Locations, Hotels, Messe-Veranstalter und Social Media Marketing waren beim ersten Mal dabei und haben rege diskutiert. Gerade zu Beginn hatte man den Eindruck ein Ventil geöffnet zu haben, und dass so mancher Teilnehmer froh drum war, etwas Luft ablassen zu können – im konstruktiven Sinne ;) Ein ehrlicher und offener Austausch tat wohl Not.

Zentrale und bewegende Themen waren unter anderem die Frage, ob wir klassische Messen mit Messeständen überhaupt noch brauchen (Tenor: eher nein), inwiefern regionale Veranstaltungen sinnvoller als nationale sind und welche Bedürfnisse und Interessen Planer und Kunden heute tatsächlich haben.

» Mehr zum diskutierten Inhalt hat bereits der platzpirsch Blog gut zusammengefasst

Auch wenn eine konkrete Lösung nicht gefunden wurde – was auch ein zu hochtrabendes und unrealistisches Ziel gewesen wäre – der offene Austausch tat gut!
Eine weitere Erkenntnis ist sicher auch, dass selbst bei einer so kleinen Gruppe eine noch konkretere Zielsetzung der Gesprächsinhalte und eine konsequente Moderation sinnvoll ist. Sonst schweift man bei so durchaus auch emotionalen Themen recht schnell ab. Eine Richtung beizubehalten und etwas zu erarbeiten, das hat meiner Meinung noch nicht so gut geklappt. Aber das ist nur meine Meinung dazu. Hier folgen noch weitere Teilnehmerstimmen der ersten Runde.

Wer sich übrigens fragt, wo man in einem solch schönen Wagon sitzen kann: Verkehrsmuseum Frankfurt :)

Teilnehmerstimmen und Meinungen zum ersten Treffen


Äußerst konstruktiver und ungeschminkter Informations- und Erfahrungsaustausch unterschiedlichster MICE Teilnehmer.

Interessante und objektive Einschätzung des aktuellen Nutzenfaktors von Messen, explizit im Mice Segment mit zarten Ideenansätzen für neue Wege. » Siehe platzpirsch Artikel

Die Runde hat potential, aufgrund der effektiven und letztlich auch respektvollen (ich habe keinen Dominanzträger erkennen können) Einbringung jedes Einzelnen, unter Umständen neue Module für Messen zu entwickeln.

Ich bin gerne beim nächsten Treffen wieder dabei ;-)

Niels Jäger
IdeenReich!

Bei Veranstaltungen muss es um Menschen gehen, nicht um Produkte! Eigentlich völlig klar und auch nicht neu. Warum also ein Think-tank, der sich mit Veranstaltungsformaten beschäftigt, die Menschen wirklich ansprechen und nützen?

Weil es doch nicht so einfach und klar ist. Das erleben wir immer wieder auf zahlreichen Veranstaltungen. Wenn wir ehrlich sind geht es meist nur noch um die Ausstattung von Messeständen, den Profit der Veranstalter und bedeutungslose Vortragsreihen, getarnt und verkauft als Weiterbildung. Eine kreative, an Erfahrungswerten bunt gemischte Querdenkergruppe hat es sich also zum Ziel gesetzt, gängige Veranstaltungsmuster zu durchbrechen.

Schritt für Schritt wollen wir daran arbeiten, Formate zu (er)finden, die den Menschen wieder in den Vordergrund rücken, die Spaß machen und Lust teilzunehmen.

Christine Fuchs
Projekt: CaseHunters

Da ich alle Teilnehmer der Runde bisher nur von Ihren Profilbildern, Tweets oder Kommentaren kannte, wurde mir wieder einmal etwas Wichtiges bewusst. Es macht absolut keinen Unterschied, ob man sich nur virtuell kennt oder schon mal Hände geschüttelt hat.

Menschen treffen sich auf Basis gleicher Werte und Interessen. Weil sie sich etwas zu sagen haben und sich gegenseitig weiterbringen. Auf Twitter ebenso wie im Eisenbahnwagen im Verkehrsmuseum Frankfurt.

Also hört endlich auf, von der virtuellen und der realen Welt zu sprechen. Es gibt nur eine Welt. Aber seit kurzem noch viel mehr Chancen, wertvolle Menschen zu treffen.

Helge Thomas
proevent

Was bringt 11 Top-Entscheider der Event-Branche dazu, sich in einen engen Eisenbahn-Waggon in Frankfurt zu setzen und über die Zukunft von Brachen-Events zu diskutieren? Ganz einfach: die Notwendigkeit.

Ich war dabei und mein Eindruck dieses Meetings war, dass alle Anwesenden die Zukunft von Branchenmessen gerne mitgestalten würden. Dementsprechend angeregt wurde auch diskutiert. Ich sag jetzt gleich einmal, was der Nachteil bei der ganzen Geschichte war – auch auf die Gefahr hin, dass mich ein paar nicht mehr so lieb haben werden. ;) Wenn viele kreative Köpfe aufeinandertreffen, die darüber hinaus auch noch Top-Entscheider sind, dann kann es schon mal etwas chaotisch werden … weil jede(r) gerne die eigene Botschaft mitteilen möchte und das auch tut, da ja alle Anwesenden das von ihrem Unternehmen so gewohnt sind. Das ist einerseits gut, aber andererseits auch wieder nicht so gut.

Für ein erstes Kennenlernen war das Treffen super. Wir sollten mit diesen Treffen auf jeden Fall weitermachen, allerdings mit einer relativ klaren Zielvorgabe und Entscheidungen, was umgesetzt wird. Weil was dort alles „aus dem Ärmel geschüttelt“ wurde, das würde so mancher Event-Agentur reichen, um einige hervorragende Konzepte zu erstellen!

Martin Benkovics
platzpirsch

Klasse, dass die Teilnehmer der knappen Online Diskussion sich viel Zeit für die persönliche Diskussion genommen haben. Diese wurde offen geführt mit dem Ziel Meinungen tiefergehend auszutauschen. Das ist gut gelungen.

Selbstverständlich kann ein solches erstes Treffen nicht zu einer Patentlösung führen, aber das muss es ja auch nicht. Wichtig sich überhaupt auseinanderzusetzen. Wer diesen Schritt macht, ist per se schon weiter als alle Anderen.

Ich habe aus dem Treffen mitgenommen, dass Networking vor Ausstellerfläche stehen sollte. Die Frage ist: Wie Lässt sich Networking in qm Fläche abrechnen und muss es das überhaupt?!

Peter Cramer
PeC Kommunikation

Es war ein offener und ehrlicher Austausch. Für das erste Treffen war es gut. Ein Kennenlernen in ungewohnter aber cooler Atmosphäre, eine Abfrage der eigenen Erfahrungen – u.a. auch speziell mit der Messe in Wiesbaden – sowie dem eigenen Empfinden hinsichtlich der Thematik „Messe“ allgemein waren ein guter Einstieg. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des „Frage-Antwort-Spiels“.

Für das nächste Treffen sollte es jedoch einen groben „Fahrplan“ geben – ein Mix aus offener Diskussion mit einer führenden Moderation, einem Sammeln der wichtigsten Punkte, einem Verdichten dieser auf´s Wesentliche und einer Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen bzw. möglicher Szenarien, wie zukünftig Messen – oder wie auch immer die Formate in der Zukunft heißen werden – aussehen müssen, damit Fachbesucher – und nur auf die kommt es an („Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler!“) – wieder gerne hingehen, sich wohlfühlen, nichts verpassen und sich informieren wollen und damit nach dem Besuch einen echten Nutzen bzw. Mehrwert haben.

Abschließend noch ein Dutzend Dankeschöns: Vielen Dank an Mario Flaschentraeger für die coole Location (Verkehrsmuseum), an Kurt Schüller für die Übernahme der Rechnung für´s Essen, an Katharina und Christine für die Orga, an Henning für die Fotos und an alle Mitdiskutanten für dieses sehr wichtige erste Treffen. Ich freue mich schon heute auf´s nächste Wiedersehen und bis dahin auf alle Posts im Web 2.0!

Gunar Bergemann
Maritim

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