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Eventformate im digitalen Zeitalter: „Meeting Experience“ und Communitybuilding – Lese-Tipp

Von Katharina Stein 6.3.2014 ~3 Minuten Lesezeit

Die Digitalisierung ist einer der größten Treiber aktueller Veränderungen. Auch für Events ergeben sich daraus neue Rahmenbedingungen, Anforderungen, aber auch neue Erwartungen der TeilnehmerInnen. Reine frontale Wissensvermittlung reicht den zumeist gut informierten und anspruchsvollen TeilnehmerInnen nicht mehr aus. Kurzum: es braucht neue Eventformate!

Genau diese Entwicklungen und neuen Anforderungen greift Claudia Brückner, freie „Event Experience Designerin“, in dem Artikel „Veranstaltungsformate im digitalen Zeitalter“ im Magazin „Open Everything“ auf.

Laut Autorin wollen sich heutige „…Teilnehmende über Erfahrungen und Lösungsansätze austauschen, um wechselseitig voneinander zu profitieren. Hierbei wird es immer zentraler, sich nicht nur flüchtig kennenzulernen, sondern gezielt Netzwerke zu bilden, in welchen bereits auf der Konferenz Problemlösungen zu bestimmten Themen ausfindig gemacht werden können, anstatt nur über diese zu reden.“

Zeitgemäße Eventformate müssen demnach den Austausch zwischen Teilnehmenden und ReferentenInnen auf Augenhöhe ermöglichen, damit sich Kontakte und Wissensaustausch frei entfalten können. Hieraus ergibt sich ihrer Meinung nach die Notwendigkeit einer Meeting Experience: die bewusste Gestaltung der „Art und Weise, wie Menschen zusammentreffen und interagieren können“ – sowohl konzeptionell als auch räumlich. Hierfür braucht es Veranstaltungsformate mit einer offenen Struktur, „die allen Beteiligten genug Gestaltungsspielraum geben, ein Event an ihre jeweiligen Bedürfnisse und Erwartungen anzupassen“, so Claudia Brückner.

Ein bereits bekanntes Beispiel für solche offenen Veranstaltungsformate sind Barcamps. Im Artikel beschreibt die Autorin ein weiteres und weniger bekanntes Beispiel: sogenannte Booksprints, „bei [denen] eine kleine Gruppe in maximal fünf Tagen kollaborativ ein Buch produziert, ohne vorbereitete Texte, einzig durch die Begleitung einer Moderatorin oder eines Moderators“. Eine, wie ich finde, sehr spannende Form Lösungen in kurzer Zeit zu erarbeiten, Wissen zu verdichten und möglichst vielen anderen zur Verfügung zu stellen.

Jedoch geht es heute zumeist nicht nur darum ein kurzfristiges Erlebnis zu schaffen und am Ende anderen Ergebnisse zur Verfügung zu stellen. Langfristiges Communitybuilding, das zumeist auch im Interesse der VeranstalterInnen ist, braucht wiederum Plattformen für relevante Partizipation auch über das Event hinaus. Hierbei bietet die Digitalisierung vielfältige Möglichkeiten, um Communities außerhalb zeitlicher und räumlicher Grenzen aufzubauen. „Um nachhaltig Communities zu bestimmten Themen im Umfeld eines Events zu entwickeln, müssen neben diesen physischen Räumen jedoch auch die entsprechenden digitalen Räume entstehen“.

So können laut Claudia Brückner interaktive Eventformate aus der Verschmelzung von physischen und virtuellen Räumen einen neuen dritten und nachhaltig relevanten Raum erschaffen!

Ergänzendes Kommentar: Für VeranstalterInnen sind solche Events meiner Meinung nach durchaus eine gewisse Herausforderung, da inhaltlich nur wenig absehbar und planbar ist. Hier verlagert sich die Aufgabe weg von der inhaltlichen (Show)Gestaltung hin zu einer Art MediatorIn und SchafferIn von idealen Rahmenbedingungen für zielgerichtete Interaktion. Umso wichtiger, dass man weiß, wie man Menschen live anregen, motivieren, aktivieren und zusammenbringen kann. Gleichzeitig führt kein Weg mehr daran vorbei, sich detailliert mit einem individuellen und durchdachten Konzept sowie der Zielgruppe, ihren Vorstellungen als auch speziell den Interaktionsvorlieben auseinanderzusetzen. Denn wenn es nicht klappt, fällt es mehr auf denn je – eine schöne Show ist dann nicht mehr da, um von einem trägen oder fehlenden Konzept abzulenken! Fachwissen und Erfahrungen mit denen sich die Eventbranche hervortun könnte, wenn sie den Mut hat in diesem Bereich etwas mehr zu experimentieren und Konzepte auszuprobieren! Doch bislang fallen mir mehrheitlich Fachfremde oder Quereinsteiger auf, die solch wertvolle Pionierarbeiten leisten. Dabei sehe ich hier viel Potenzial und eine interessante Chance für die Eventbranche!

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