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Der 1. Schritt für nachhaltigere Events, der Rest kommt von alleine – Event-Tipp: Karma Konsum Konferenz

Von Katharina Stein 7.10.2014 ~5 Minuten Lesezeit

Wie gehe ich Nachhaltigkeit in der Eventbranche an? Womit soll ich anfangen? Nachvollziehbare Fragen von vielen Veranstaltern! Nun, da gibt es erste, wichtige und gute Schritte, um eine Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten. Unter anderem, eine möglichst geringe CO2 Bilanz, ein regionales Catering und die Förderung von Anfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch sollte man sich direkt auf einen Maßnahmenkatalog stürzen oder gibt es da vielleicht noch etwas anderes Wichtiges vorab? Was ist das grundlegende Fundament einer erfolgreichen, nachhaltigen Veranstaltung bzw. eines „Green Events“? 

Nachhaltigkeit ist nur schwer auf ein Patentrezept zu reduzieren und endet auch nicht nur bei ökologischen Aspekten. Ökonomische und soziale Punkte gehören ebenfalls dazu. Unter anderem der Umgang mit Mitarbeitern und Dienstleistern (gerade in der Eventbranche ein Thema) oder die eigene Gewichtung von Gewinnmaximierung. Aber auch ökologische Nachhaltigkeit endet nicht bei regionalem Bio-Catering: da kann man mehr Wert auf (leckere!) vegetarische Alternativen legen, überlegen, was mit den Essensresten nach dem Event passiert, ob man überschüssige Lebensmittel nicht an sich vermeiden kann und so weiter. Ein „Green Event“ erfüllt keine bestimmten Maßnahmen nach Checkliste – die Mitarbeiter denken vielmehr selbst immer weiter und tiefer, um einzelne, individuelle Bereiche im Sinne der Umwelt, Mitarbeiter und einer nachhaltigen Wirtschaft zu verbessern. Maßnahmen dürfen sich nicht alleine an einer Checkliste, den Anforderungen eines „grünen Labels“ oder eines Green Awards orientieren und damit enden! Das ist für mich keine Nachhaltigkeit, das ist Marketing!

Das Fundament eines nachhaltigen Events

Schön und gut, aber wie soll man das alles schaffen, bei einem solchen Großprojekt wie einem Event – fragen sich sicherlich viele Veranstalter. Zu Recht, leicht ist das bestimmt nicht. Den entscheidenden Aspekt, mit dem das machbar wird und fast von alleine läuft, findet man aber nur selten oder als kleinen Punkt in Checklisten oder Zertifizierungen! Das Fundament eines jeden nachhaltigen Events sind keine konkreten, operativen Maßnahmen, es sind die Mitarbeiter, ihr Verständnis und ihre Begeisterung für das Thema!

Wer nachhaltige Maßnahmen als lästige, zusätzliche Arbeit oder Verzicht wahrnimmt, den muss man immer wieder erinnern, auf Ideen aufmerksam machen und Maßnahmen hartnäckig durchdrücken. Das ist frustrierend, äußerst mühsam, und man kommt nicht voran. So entstehen nicht nur unnötige und simple Widersprüche: wie überflüssig viel gedrucktes Infomaterial mit einem parallel bestellten Bio-Catering, von dem danach auch noch etliche Essensreste einfach weggeworfen werden. Darüber hinaus macht man es sich selbst unnötig schwer. Wenn möglichst viele von sich aus mit Überzeugung, Ideen und Handlungen mitziehen, wird vieles deutlich einfacher!

Um die Umsetzung zu erleichtern, Widersprüche und auch kleine Einsparpotenziale zu entdecken und Stück für Stück passende Lösungen zu finden, müssen möglichst viele Mitarbeiter mitdenken – sie müssen den Spaß und die Begeisterung dafür entdecken. Dafür braucht es aber auch mehr als eine Schulung, Anleitung oder einen Maßnahmenkatalog! Alles Fachwissen, das man sich in diversen Seminaren angeeignet hat, wirkt nur so gut, wie die Einstellung.

Ein treffender Satz, der all das auf den Punkt bringt, stammt von Christoph Harrach, Initiator des Nachhaltigkeits-Netzwerks und der Konferenz Karma Konsum: „Wenn man Sinnhaftigkeit stiftet und die Attraktivität stimmt, entsteht ein Sog und der Rest läuft von alleine.“. Genau darum geht es auch in der Eventbranche!

Der 1. Schritt: Mitarbeiter in das Thema Nachhaltigkeit einführen & begeistern!

Der erste Schritt einer Firma, Agentur oder eines Veranstalters, der das Thema Nachhaltigkeit anpacken möchte, sollte also sein: möglichst viele seiner Mitarbeiter für die Thematik begeistern! Aber wie? In vielen Firmen gibt es mindestens einen, der sich bereits mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Er sollte als Vorbild fungieren, braucht aber auch viel Unterstützung! Gemeinsame Aktivitäten, die Nachhaltigkeit thematisieren, aber vor allem auch Spaß machen und nicht nur Verzicht und Veränderung fordern, sind eine Möglichkeit. Andere Veranstaltungen, die gute Vorbilder sind und zeigen, wie viel Spaß es macht, nachhaltige Events zu gestalten, sollten ebenso auf den Plan: hier kann ich z.B. das Melt! Festival, aber auch die Karma Konsum Konferenz empfehlen.

Event-Tipp: Karma Konsum Konferenz

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Die Karma Konsum Konferenz ist nicht nur selbst ein gutes Vorbild für eine möglichst nachhaltige Veranstaltung, sie thematisiert auch inhaltlich Nachhaltigkeit in all ihren Facetten. Seit 2008 wird jährlich zu wechselnden Schwerpunkten rund um „Nachhaltigkeitsströmungen in Theorie und Praxis und deren Einfluss auf Unternehmens-, Mitarbeiter- und Konsumentenseite“ diskutiert. Indem die Konferenz weniger operative Einsparmöglichkeiten thematisiert, sondern die Förderung eines gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Umdenkens und neuer Kulturen aufgreift, möchte sie neue und ebenso nachhaltige Perspektiven eröffnen. Ein guter Ansatz – auch für uns Eventler!

Das Motto und Thema des letzten Jahres war „Simplicity in Business: Die Notwendigkeit von Einfachheit und Entschleunigung im Business.“ Ein auch in der Eventbranche sehr aktuelles Thema und eine gute Möglichkeit sich von überzeugten, branchenfremden Initiativen mitreißen zu lassen sowie mal ganz neue Kontakte zu knüpfen!

Karma Konsum Konferenz

» Videos der letzten Jahre

Artikelreihe: Showcase „Karma Konsum Konferenz“

Nach der richtigen Einstellung folgen sodann aber natürlich auch konkrete Maßnahmen. Anregungen, Beispiele und Vorbilder sind da natürlich willkommen und wichtig. Deswegen möchte ich zusammen mit den Veranstaltern und Partnern der Karma Konsum Konferenz ihre Maßnahmen und Herangehensweisen in mehreren Artikeln etwas genauer beleuchten und vorstellen. Was machen sie in den Bereichen Mobilität, Technik, Catering, Management und Soziales? Beispiele, die Dich vielleicht nicht nur zu Maßnahmen anregen, sondern auch ein bisschen mit der Überzeugung und Begeisterung anstecken!

» Karma Konsum Konferenz als Beispiel für nachhaltige Events – Artikelreihe

Foto: Karma Konsum Konferenz 2013

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