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1.German Event Summit – unsere inhaltlichen Highlights zu „Live-Kommunikation & Social Media“

Von Katharina Stein 24.6.2010 ~6 Minuten Lesezeit

An beiden Tagen des 1.German Event Summit gab es insgesamt sechs Vorträge, die Online-Kampagnen bzw. Social Media im Event-Marketing thematisiert haben. Mitunter einer der Punkte, die uns bei der neuen Fachkonferenz besonders gefreut und überzeugt haben! Endlich eine Konferenz aus der Live-Kommunikation, die das Thema angeht! Aber was konnten wir nun konkret aus diesen Berichten und Vorträgen mitnehmen?

Social Media resultiert in Events & Events resultieren in Social Media
Inhaltlich war mein persönliches Highlight die Feststellung, dass Events und Social Media nicht nur miteinander verbunden werden können, sondern sie geradezu eine perfekte Symbiose bilden. Eigentlich erlebt man es selbst relativ oft, aber manchmal braucht man dafür einen kleinen Denkanstoß, wie in diesem Fall auf dem 1.German Event Summit. Die Parallelen stechen geradezu ins Auge: beide – Social Media und Events – beinhalten den sozialen Kontakt und Austausch als grundlegendes Element. Sowohl Social Media als auch Live-Events sprechen Emotionen und persönliche Beziehungen direkt an, nur jeweils auf eine andere Art und Weise – einmal „virtuell“ und einmal ganz „real“. (Dagobert Hartmann)

Die Ziele sind die gleichen und irgendwie führt das eine auch immer automatisch zum anderen. Wird der Kontakt über Social Communities enger, aktiver, dann entsteht ganz von alleine das Verlangen sich auch mal persönlich – auf einem Event – zu treffen. (Dagobert Hartmann) Im Gegenzug vernetzt man sich sofort online, nachdem man sich bei einem Event kennengelernt hat. Ich finde diese Feststellung so simpel wie auch Augen öffnend.

Was daraus resultiert? Ganz einfach, Social Media Aktivitäten und Events gehören einfach zusammen und ergänzen sich hervorragend! Damit ist Social Media kein trendiges Rahmenbegleitprogramm – als welches es so oder so nie gesehen werden sollte – sondern eine beiden innewohnende und ganz von alleine entstehende Verknüpfung!

Social Media & Events dürfen keinen Selbstzweck haben
Ein Kritikpunkt innerhalb der Diskussionsrunde war, dass „diese kurzfristigen Kontakte nicht annährend so nachhaltig sind wie ein Live-Event – von einem Live-Event habe ich etwas, von dem Getippe nicht wirklich.“ (Diskussionsrunde, Peter Cramer & Martin Spitzenberg) Aber genau dieses Kommentar zeigt, dass gleich zwei wichtige Aspekte nicht bedacht werden.

1. Online-Ergänzungen sind im professionellen Sinne nicht für „mich“, sondern für meine Kunden!
2. Social Media, ebenso wie auch Events dürfen keinen Selbstzweck haben (Günter Baumgartner)!

Der Einsatz muss einen Inhalt haben, einen Mehrwert bieten! Und egal ob ich ein Event oder Social Media einsetze, „einfach was machen“ ist natürlich absolut unsinnig! Von Social Media, an falscher Stelle eingesetzt, haben die Teilnehmer tatsächlich wenig! Wie bei jedem Projekt ist die Frage nach der Zielgruppe, nach den Projektzielen, nach den Mehrwerten für die Teilnehmer und Projektziele zwangsläufig der beginnende Ansatzpunkt. (David Korte) Und da ist nicht jedes Tool für jedes Projekt geeignet. Manchmal ist Social Media tatsächlich auch nicht das Richtige (noch nicht, hängt oft mit der Altersgruppe zusammen). Aber meistens kann man seiner Veranstaltung & seinen Teilnehmern mit gezielten und überlegten Online-Verknüpfungen einen tollen Mehrwert bieten!

Events als Content-Zulieferer
Ein weiterer Grund warum Social Media und Events sich so gut ergänzen ist, dass sie sich gegenseitig Inhalte liefern. Events sind Content-Zulieferer – über eine Veranstaltung, eine Inszenierung kann man online sehr gut berichten, die Leserschaft anregen und emotionalisieren. (Joachim Kortlepel & Lutz Nebelin) Sie können aber auch das Ergebnis oder Ziel einer Online-Kampagne sein, z.B. der Aufruf sich kreativ an etwas zu beteiligen, etwas mitzugestalten oder an einem Event teilzuhaben. (David Korte) Als geradezu dramaturgisches Element kann man ein Event als krönenden Abschluss, als anregende Einleitung oder durchgehenden Content-Zulieferer in einer Social Media Kampagne einsetzen.

Klassisches Marketing vs. Social Media Marketing
Ein Punkt wurde leider nicht direkt angesprochen, er ist aber ebenso grundlegend! Ich freue mich über die Unterhaltung mit und Anregung von Christoph Kirst! Der neue und für viele schwierige und ganz andere Marketing-Ansatz! Social Media Marketing widerspricht vielen klassischen Marketing-Regeln! Prof. Dr. Baumgartner hatte es anhand der Sinus-Milieus angerissen – mit Social Media ziehen neue Regeln und neue Ansätze ins Marketing ein. So kann man z.B. Sinus-Milieus in Social Media nicht als Grundlage für die Zielgruppenanalyse nutzen. Ober- und Unterschichten sind online kein ausreichendes Unterscheidungsmerkmal. Neue Faktoren wie Mediennutzung und Kommunikationsverhalten unterscheiden die Zielgruppen in Social Media und schaffen neue Bedingungen! (Prof. Dr. Baumgartner)

Wichtig ist auch, dass bereits im klassischen Marketing Werbung nicht zu sehr Werbung sein darf, aber im Social Media Marketing ist offensichtliche Werbung ein noch viel größeres „No Go!“. Wer mit werberischen Grundansätzen aus der klassischen Werbung an eine Web 2.0 Kampagne geht, hat gute Chancen zu scheitern. Ehrliche, authentische und persönliche Kommunikation mit Witz oder Charme sind die einzigen Möglichkeiten sich als Unternehmen erfolgreich darzustellen. Wie vorher angesprochen, der Mehrwert der Kunden ist Dreh- und Angelpunkt! Das Umdenken in den Unternehmen erfordert mehr an seine Kunden zu denken, als an das eigene Unternehmen – und das stellt für viele gewinn- und selbstdarstellungorientierte Marketer der alten Schule ein riesiges Problem dar! Leider haben das auch wieder ein paar der Referenten deutlich gezeigt – Eigendarstellung war vielen doch noch wesentlich wichtiger als den Zuhörern interessanten und gewinnbringenden Inhalt mit nach Hause zu geben.

Fazit unserer Eindrücke
Nach den interessanten und aufschlussreichen zwei Tagen, ist uns eines besonders aufgefallen – in Bezug auf Social Media muss etwas Grundlegendes noch besser verinnerlicht werden: als „nettes Getippe“ funktioniert es tatsächlich nicht! Klar privat womöglich, aber nicht z.B. im Rahmen eines Events! Das ist so als würde ich beim Essen irgendwelche Gewürze und Zutaten zusammen schmeißen ohne darüber nachzudenken ob das passt oder schmeckt. Simples Beispiel, aber eigentlich Basis für jedes Projekt – Zielgruppe, Ziele, Inhalte werden verknüpft und bilden ein gemeinsames Konzept. Und solange Social Media außen vor steht und nur als nette und trendige Ergänzung gesehen wird, wird es auch nicht funktionieren. Es muss ins Gesamtkonzept einbezogen werden und sinnvoll – manchmal mehr, manchmal weniger – eingesetzt werden.

Trotzdem waren wir begeistert vom Interesse und der Offenheit der Teilnehmer für die Thematik! Es war ein sehr guter Start um in der Live-Kommunikation das Bewusstsein für neue Medien und ihren Einsatz zu stärken. Nichtsdestotrotz muss das Reden und Diskutieren langsam aufhören und der echte Einsatz beginnen! Auch wir hoffen einen kleinen Teil dazu beigetragen und als einer der ersten Medienpartner in der Eventbranche live von einer Fachkonferenz gebloggt & getweetet zu haben.

Das Schlusswort überlasse ich an dieser Stelle gerne dem Vorsitzenden des 1.German Event Summit – Prof. Stefan Luppold: “Die Welt wird nicht schlechter! Wir müssen mit Optimismus an die Änderungen innerhalb der Gesellschaft gehen und nicht schwarz malen. Sich darauf einlassen und Spaß daran haben!“

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