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Teil 15: Idee schlägt Budget – Event-Sünden: Konzepte ohne Idee, Struktur, Seele & ohne Erfolg

Von Katharina Stein 8.6.2011 ~4 Minuten Lesezeit

Neben positiven Eventmarketing Beispielen kann man auch von den Negativen lernen. Ein solches Event beschreibt Wolf Rübner in dieser Folge von Idee schlägt Budget. Ein Jubiläum eines kleinen bzw. mittelständischen Betriebs: eine kleine Messe, etwas Kinderunterhaltung, Musik, etwas zu essen und ein bisschen Selbstdarstellung. Hört sich erst mal nicht so schlimm an. Mit diesem Konzept wird man auch keinen Preis gewinnen, aber darum geht es auch nicht. Doch der Teufel steckt im Detail! Aus den zuvor genannten Bestandteilen kann man ein nettes, persönliches, liebevolles und effektives Marketing Event machen. Oder aber es nach dem Prinzip „Ja ja, da stellen wir was hin und dann ists ok“ angehen. Ein großer Unterschied, den Kunden und Gäste sofort spüren!

» Zu Teil 14 von „Idee schlägt Budget“: Event Praxis-Beispiele aus Handwerk & Industrie

» Zu Teil 1 von “Idee schlägt Budget” inkl. allgemeiner Informationen und einer Übersicht aller Folgen!

Folge 17: Event-Sünden – wie man es nicht machen sollte

Zwischendrin ein abschreckendes Beispiel, das ich kürzlich selbst erlebt habe. Event-Sünden, für die man nicht in die Hölle kommt, aber viel Geld verbrennt. Wieder geht es um einen Mineralbrunnen, wieder geht es um ein Jubiläum.

Ein Jubiläum wurde gefeiert in Form eines Tages der offenen Tür auf dem Betriebsgelände. Von Ferne sah man schon die Jubiläums-Beflaggung. Doch am Eingangstor der erste Schock: Dort stand ein gewerblicher mobiler Eisverkaufswagen (der typische in die Jahre gekommene Bully) neben einem historischen Firmenfahrzeug der Mineralbrunnen-Firma. Etwas verloren, in the middle of nowhere, spielte eine Dixieland-Band, um eine heitere Atmosphäre zu verbreiten. Nach kurzer Orientierung vielen mir die üblichen, Verzeihung, Fressbuden ins Auge. Die örtliche Gastronomie verkaufte vom Döner, über Pizza bis zum Zigeuner-Schnitzel das übliche Programm.

Mein Sohn wollte den „Hau den Lukas“ ausprobieren und wurde nach Wertmarken gefragt. Später entdeckten wir den Stand, an dem es die Wertmarken zu kaufen gab mit dem versteckten Hinweis, der Erlös würde für einen guten Zweck gespendet.

Auf dem Freigelände gewann man den Eindruck, auf einer dilettantisch gemachten Verbrauchermesse zu sein, denn zahlreiche Institutionen und Veranstalter aus der Umgebung warben für ihr Angebot. Ich suchte nach der Eigendarstellung des Unternehmens und wurde auf den Hintereingang aufmerksam. Sie glauben mir nicht? Doch, es ist die reine Wahrheit, dieser größte anzunehmende Marketing-Unfall hat sich tatsächlich so ereignet. Also ich folgte der Beschilderung. Versprochen wurde ein bereits in der Presse angekündigter Unternehmensfilm und eine Betriebsführung.

Die Leinwand, auf dem das Video lief, hing direkt unter einem Oberlicht. Der Lichteinfall auf die Leinwand war enorm, das Ergebnis bescheiden. Eine Warteschlange hatte sich gebildet, der Grund war nicht einsichtig. Vom Veranstalter war niemand zu sehen, der für Aufklärung oder persönliche Ansprache hätte zuständig sein können. Eine im Stil der späten 80er Jahre gemachte Ausstellung klärte über Mineralwasser und seine Vorzüge auf. Eine kleine Broschüre des Verbandes der Mineralbrunnen war ausgelegt. An dieser Stelle beschloss ich, zu gehen und meinen Sonntag anders zu gestalten. Ach ja, ich will Ihnen nicht vorenthalten, am Nachmittag war als besonderes Highlight der Auftritt einer lokalen Band angekündigt, die in der Gegend sehr populär ist, aber ihre besten Jahre hinter sich hat.

Was lernen wir aus dieser Katastrophe? Schade ums Geld, klar. Ein Mindestmaß an Professionalität ist notwendig, gerade wenn man Neuland betritt. Das erfordert eine selbstkritische Distanz zum eigenen Tun. Bei einer Veranstaltung kann man eine Menge falsch machen, auch darüber sollte man sich bewusst sein.

*Quellen der Fotos: bulb, pound coins

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