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David Award 2014: Gewinner & Jury-Eindrücke – ein spannender Nachwuchs-Award, aus mehreren Gründen

Von Katharina Stein 24.6.2014 ~6 Minuten Lesezeit

In diesem Jahr wurde am 4. Juni 2014 der dritte David Award verliehen. Der Wettbewerb soll Nachwuchs der Live-Kommunikation gezielt fördern und mit Agenturen sowie der beruflichen Realität in Kontakt bringen. Das klappt bisher im Event-Bereich auch recht gut und findet nahezu überall viel Lob – zurecht meiner Meinung nach. Das Konzept der Initiatoren und Organisatoren Aljoscha Höhn und Christoph Küppers entlockt Teilnehmern vor allem eine Beschreibung: spannend. Das sind der Award und vor allem sein Battle-Konzept tatsächlich. Doch spannend ist er für die Live-Kommunikation auch aus einem anderen Gesichtspunkt. Der David Award bringt ein bereits länger bekanntes Problem der Eventbranche konkret zutage: das Auseinanderdriften zwischen den Inhalten der Ausbildungsstätten und der Berufspraxis der Agenturen.

Wie sich der letztere Aspekt im Detail zeigt, lässt sich in den Eindrücken dreier Juroren des David Awards 2014 wiederfinden. Christian Poswa von Insglück und David Korte von Vok Dams aus der Live-Kommunikations-Jury sowie Prof. Klaus Schmidhuber aus der Kommunikation im Raum Jury haben uns ihre mitgebrachten Beobachtungen, ihr Lob und ihre Wünsche für die Zukunft verraten.


Den Gewinnern des David Awards 2014 möchten wir an dieser Stelle herzlichst gratulieren!

Live-Kommunikation

Gold: Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau – Reinhold-Würth-Hochschule

Betreuende Agentur: Phocus Brand Contact GmbH & Co. KG

Silber: EBC Hochschule, Berlin

Betreuende Agentur: Phocus Brand Contact GmbH & Co. KG

Bronze: Hochschule Fresenius, Köln

Betreuende Agentur: Metzler : Vater communication Group

Kommunikation im Raum

Gold: Laura Hohlfeld, RWTH, Aachen

 

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v.l.n.r.: Laura Hohlfeld, EBC Hochschule Berlin, Hochschule Fresenius Köln – Fotos: Michael Schuff

» Fotos vom David Award 2014


Jury-Statements und Eindrücke zum David Award 2014

 

Aus der Jury Live-Kommunikation: Christian Poswa, Geschäftsleitung Insglück

christian-poswaDer für den Nachwuchs konzipierte David Award fühlt sich richtig erwachsen an: Eine schicke Location mit dem Puma Brand Center, ein professionelles Setting mit einer großen Bühne und ein dreistufiger Wettbewerb, der Garant für eine spannende Dramaturgie ist, bilden einen würdigen Rahmen für dieses Konzept.

An vielen Stellen geht das Konzept und die Idee des Wettbewerbs – junge Talente schon während des Studiums zu fördern und zu fordern – 100-%ig auf:
Ich war insbesondere überrascht wie professionell viele Konzepte aufgebaut und grafisch ausgearbeitet wurden (einhellige Meinung der Jury: „…damit könnte man zum Kunden gehen.“) und wie gut sich viele Studenten bereits in der Drucksituation einer Präsentation auf der Bühne verkauft haben. Man sah, dass in vielen Präsentationen richtig viel Arbeit steckte.

Vermisst haben wir etwas die großen Überraschungen und den Mut „quer zu denken“. Hier offenbart sich dann auch die Crux am Wettbewerb und wenn man es aus der Metaebene betrachten will, an der Ausbildung an den Hochschulen. Die Hochschulen, die hier beteiligt waren, bieten in erster Linie Management-Studiengänge an. Kreativitätstechniken oder Konzeptions-Training stehen dabei eher nicht auf dem Stundenplan. Folgerichtig waren viele Konzepte strategisch sauber hergeleitet und strukturiert aufgebaut, aber die „EINE IDEE“ fehlte oft.

Genau die wünschte sich aber die Jury und letztendlich gewann mit der Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau, auch die Hochschule, die am überzeugendsten eine Idee präsentieren konnte. Hier schließt sich dann der Kreis: Die Hochschulen schmieden Nachwuchs, die später wirklich gute Projektmanager oder ggfs. auch Strategic Planner werden können. Als Kreative oder Konzeptioner werden aber die wenigsten arbeiten.

Auf der anderen Seite – auch wenn viele Kriterien bei der Bewertung der Präsentationen einfließen sollen – letztendlich entspricht es dem Geist eines solchen Awards, dass die beste präsentierte Idee gewinnt.

Das ist für mich im Nachhinein ein kleines Manko des DAVID Awards: Die Lehre an den Hochschulen und das Wettbewerbsziel sind nicht ganz deckungsgleich.

Aus der Jury Live-Kommunikation: David Korte, Director Strategy & Concept der Agentur Vok Dams

David-KorteZum Award selbst:
Es war mein erster David Award – ich kann daher nicht mit Veranstaltungen der Vergangenheit vergleichen. 2014 war aus meiner Perspektive eine gelungene Veranstaltung für alle Beteiligten. Ob aus Teilnehmer- oder Agentursicht macht die Teilnahme an der Veranstaltung Sinn. Man kommt mit unterschiedlichen Nachwuchskräften in Kontakt, tauscht sich mit ihnen aus und lernt sie besser kennen, als das ein CV gewährleistet. Und für die jungen Leute ist es ein erster Fuß in der Türe.

Das mehrstufige Format mit unterschiedlichen Aufgaben an die Teilnehmer hat es uns in der Jury sehr unterhaltsam gemacht – es gab dadurch und durch die innovativen Darbietungen der Teilnehmer keine Längen.

Zu den Arbeiten:
Die Arbeiten hatten meist einen starken Business-Case Fokus. Meist fundierte Analysen und logische Strategien, die dann zu Maßnahmen führten, sind uns in der Jury begegnet. Leider waren es weniger kreative Ansätze mit herausragenden Ideen – wobei hier und dort durchaus tolle Ansätze zu finden waren, die nur nicht ideal verpackt und herausgestellt waren. Dies ist sicherlich darin zu begründen, dass die Teilnehmer primär aus Business Schools mit Management Studiengängen kamen, nicht aus kreativen Studiengängen. Aber alle Arbeiten wurden mit immensem Herzblut und großem Aufwand erarbeitet und auch verkauft – es hat richtig Spaß gemacht zu sehen, wie intensiv hier gefiebert wurde.

Was ich mir wünschen würde:
Es wäre schön, wenn auch kreative Studiengänge hier aktiv werden. Bei KIR war das schon der Fall – vielleicht ist es ein Ansatz mit interdisziplinären Teams zu agieren, wie im echten Leben auch :-)

Den Agenturpartnern kommt bei dem Konzept eine essentielle Rolle zu: sie geben die Briefings, coachen die Teams und geben Feedback und Hilfestellung. Das ist eine wirklich wichtige und sicher auch zeitintensive Aufgabe. Vor allem trägt man als Agentur hier aber auch eine Verantwortung gegenüber den unerfahrenen Studenten, denen die Pitchsituation eher neu ist. Ich würde mir wünschen, dass beim nächsten David Award alle Agenturpartner das auch so sehen.

Aus der Jury Kommunikation im Raum: Prof. Klaus Schmidhuber

Prof.-Klaus-SchmidhuberNach den großen internationalen Aufmerksamkeiten, die die Preise (Adam + Eva) der Gesellschaft Famab erhalten haben, ist es naheliegend auch für Studenten einen Preis auszuloben, namens David. An die 150 namhaften Firmen sind Mitglieder der Famab, die alle zu tun haben mit Werbung, Ladengestaltung, Messen und Innenarchitektur. Für einen Studenten eine interessante und zukünftige große Plattform für das Berufsleben.

Die eingereichten Arbeiten für den David waren von den Ausbildungszeiten und unterschiedlichen Hochschulen noch nicht einheitlich zu bewerten. Der Preis ist noch zu jung, um ausgewogene Urteile in der Jury festzulegen. Die Juroren werden sich treffen und daran arbeiten. Es wird dann mehr Transparenz geben.
Bis dahin sollten möglichst viele Studenten für die Teilname am David geworben werden. Nach einem kurzen Anlauf wird der David genau so wichtig für die Einreichungen sein, wie die Preise Adam und Eva. Bitte Geduld, es ist eine schwierige soziale Aufgabe.

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