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Mitarbeiter in Agenturen: häufigste Bewerbungswege, Ausbildungen, Alters- und Geschlechterverteilung

Von Katharina Stein 21.10.2014 ~4 Minuten Lesezeit

Welche Ausbildungen dominieren in Agenturen? Wie sieht der typische Bewerbungsweg von Mitarbeitern aus? Wie sieht es mit der Frauenquote im Management aus? Interessante Fragen, die ein bisschen in die Strukturen von Agenturen blicken lassen. Der GWA, Gesamtverband Kommunikationsagenturen, hat dazu in diesem Jahr 516 Mitarbeiter der GWA Agenturen befragt: unter anderem nach Ausbildung, Geschlecht, Alter, Position und Bewerbungsweg. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist (davon gehe ich aus, da dazu keine Angaben gemacht werden) und ein gesundes Misstrauen bei allen Studien und Umfragen angebracht ist, ein interessanter Einblick in die Mitarbeiterstrukturen der 107 im Mitgliederverzeichnis genannten Agenturen des GWA.

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Im Bereich der Ausbildungen hat sich seit 2009 nicht viel verändert. Die drei größten Gruppen haben entweder eine Ausbildung gemacht, die FH oder eine Uni besucht. Lediglich der Anteil an Fachhochschulabschlüssen ist um ca. 6% gestiegen. In den akademischen Abschlüssen ist die Umstellung auf Bachelor und Master und auch eine Zunahme an alternativen Abschlüssen gut sichtbar: der Anteil an Diplom- und Magisterabschlüssen ist um knapp 7% gesunken, Bachelor- und Masterabsolventen sind dagegen gestiegen, ebenso wie Sonstige. Man hat also mit verschiedenen Ausbildungswegen eine gute Chance im Agenturwesen Fuß zu fassen. Interessant wäre hier noch ein Vergleich mit den Positionen, sprich ob für höhere Posten ein Studium dann doch hilft.

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Interessant, eine deutliche Mehrheit der Mitarbeiter hat ihre aktuelle Stelle über Kontakte oder Empfehlungen gefunden! Danach folgen Online-Stellenanzeigen als dritt größter Bewerbungsweg, weniger überraschend. Auch Headhunter sind recht hoch im Kurs. Abgeschlagen dagegen sind Veranstaltungen oder Messen. Da hat man sogar über die Agentur für Arbeit bessere Chancen ;) Merke also, Kontakte sind alles!

In einer anderen Tabelle ist ersichtlich, dass der allgemeine Einstieg in die Werbebranche bei den meisten über eine Berufsausbildung (28,8%) oder über ein Praktikum (27%) erfolgte. Als Quereinsteiger, durch Zufall oder Studium kamen insgesamt 18,3% in die Branche. Den Direkteinstieg als Junior schafften 17%. Über ein Traineeship kamen dagegen die wenigsten in die Branche (8%).

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Der durchschnittliche Mitarbeiter einer Agentur ist seit 2009 ein klein wenig gealtert, zwischen ein bis drei Jahren. Vor allem die Gruppe der 21-30-Jährigen ist laut dieser Umfrage um 13% deutlich geschrumpft. Über z.B. eine vergleichbar großen Anstieg an längeren Studienwegen lässt sich das innerhalb dieser Umfrage nicht erklären. Bei den älteren Gruppen gibt es eher kleine Zuwächse. Wenn das mal auf Dauer und in Bezug auf das Verständnis für jüngere bzw. zukünftige Zielgruppen nicht problematisch wird?!

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Der allgemeine Frauenanteil in Agenturen sieht erst mal gut aus: 62% aller Mitarbeiter sind Frauen. Zu den Positionen kommen wir später. Die Mehrheit von knapp 60% ist ledig, 67% haben zudem keine Kinder – und das obwohl der Mehrheit der Mitarbeiter (siehe Altersstruktur) durchaus im heirats- oder familienfähigen Alter sind. Es stellt sich die Frage, ob Agenturen einfach Menschen anziehen, denen das nicht so wichtig ist oder ob das Agenturleben dafür keine Zeit lässt oder ob diejenigen mit Familie und Kinder irgendwann aus der Branche flüchten?! Auch wenn sich die Zahlen in Bezug auf Familie (Heirat und Kinder) seit 2009 leicht verbessert haben.

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Zurück zum Frauenanteil, hier sieht man einen deutlichen Unterschied und sogar eine Verschlechterung. Frauen überwiegen mit ca. 20% bei den Mitarbeitern ohne Personalverantwortung. Im Mittleren und General Management sind sie deutlich seltener vorzufinden. Der Frauenanteil in diesen Bereichen ist seit 2009 sogar noch gefallen.

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Der Vergleich zwischen Alter und Tätigkeitsebene enthüllt keine allzu großen Überraschungen. Der Anteil an 21-30-Jährigen in Positionen als Trainee, Praktikant und Azubi ist recht hoch. Jedoch ist in diesem Fall 21-30 Jahre sehr weit gefasst. Sollten da viele 28-Jährige darunter sein, wäre das durchaus bedenklich, eine Mehrheit von ca. 23 Jährigen halte ich dagegen für halbwegs normal. Ansonsten scheinen gerade den 31-40 Jährigen alle Positionen offen zu stehen.

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Mitarbeiter aus höheren Positionen scheinen an sich zufriedener mit ihrem Job zu sein als Mitarbeiter in anderen Postionen. Ob nach dem Studium oder im aktuellen Job unterscheidet sich dagegen weniger. Ansonsten geben die meisten Mitarbeiter ihren Arbeitgebern eine gute drei für ihren Job. Besser als man so landläufig denkt. Aber der Traumjob, dem man eine 1 geben würde, ist auch nicht leicht zu finden, oder?!
1 = sehr zufrieden, 6 = sehr unzufrieden. *n=503

Quelle: GWA

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