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Digitalisierte Messen: Nutzen oder technische Spielereien? Beispiel „Audi Experience Pass“

Von Katharina Stein 19.1.2017 ~2 Minuten Lesezeit

Für den Audi Messestand auf der Mondial de l’Automobile 2016 in Paris entwickelte Mutabor das Projekt „Audi Experience Pass“. Der Messestand sowie die Marke sollten digital erlebbar werden. Ziel war keine normale App, sondern ein „immersives, digitales Erlebnis“.

Nach der Registrierung auf einer Microsite, erhielt der Besucher via E-Mail ein personalisiertes E-Ticket, das man über die Wallet-App des Smartphones speichern konnte. Ein personalisierter QR-Code ermöglichte die Interaktion auf dem Messestand sowie im Chat. Push-Nachrichten sollten vorab zum Besuch des Audi-Standes anregen und den Besucher schon vor dem Betreten des Messegeländes abholen.

Beacons begleiteten den Besucher über den Stand und schickten ihm, je nach Standort, passende Push-Nachrichten. Sie führten zu exklusiven Inhalten oder luden zu interaktiven Formaten ein. Der Content konnte auf dem Smartphone gespeichert sowie Eindrücke unter dem Hashtag #AudiParis2016 geteilt werden.

Ein technisch betrachtet sicherlich anspruchsvolles sowie ganzheitliches Projekt. Der Besucher wurde komplett digital betreut, zum und über den Stand geführt. Ob es tatsächlich ein (besseres) Erlebnis ist, mehrheitlich mit seinem Handy zu interagieren, ist dabei wohl eine andere Frage! Auch ob man es zulassen möchte, dass man über das individuelle E-Ticket bei jeder Nutzung (und vielleicht auch darüber hinaus) eindeutig zurückverfolgt werden kann.

Trotz allem sind solche und ähnliche Anwendungen gerade auf Messen absolut sinnvoll – wenn auch nicht gänzlich neu. Weiterführende Infos, Kontakte oder Ähnliches kann man theoretisch schon länger über QR Codes oder Near Field Communication abrufen. Ob es Zukunft hat, dass jeder Aussteller unabhängige, eigene Angebote entwickelt, bezweifle ich jedoch. Ganz sicher werde ich mir als Besucher nicht für jeden Stand irgendetwas eigenes herunterladen.

Aber mal schauen, wie schnell sich solche Angebote wirklich etablieren. Die Technologien dafür gibt es schon überraschend lange. Bislang wurde kaum etwas davon wirklich genutzt. Warum? Vielleicht weil viele Angebote mehr Spielerei oder Werbung anstatt tatsächlicher Mehrwert sind? Oder weil viele Angebote nicht sonderlich nutzerfreundlich sind? Womöglich auch weil Menschen dann doch sensorische Erlebnisse und eine echte Ansprechperson auf Messen bevorzugen? Die Technologie ist bei diesem Thema schon fast das geringste Problem.

Video: Audi Experience Pass

Foto: Screenshot aus dem Video

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