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Live-Streaming & Social Media sind Anreize für mehr Eventbesucher und Ticketkäufe

Von Katharina Stein 17.11.2015 ~4 Minuten Lesezeit

Nach wie vor ist eine spürbare Unsicherheit vorhanden, wenn es um Social Media und Live-Streaming im Rahmen von Events geht. Einige Veranstalter sind unsicher, sehen Offline und Online als Konkurrenz und möchten ihre Inhalte und Vorträge lieber exklusiv nur auf dem Event und nicht im Internet preisgeben. Manche befürchten gar, dass niemand mehr zur Veranstaltung käme, wenn Vorträge z.B. live gestreamt oder als Videos veröffentlicht würden. Eine Umfrage von Eventbrite und dem Forschungsunternehmen MusicWatch zeigt ein gänzlich anderes Bild – zumindest in der Musikbranche.

Die Umfrage wurde unter 1000 US-Amerikanern zwischen 18 und 49 Jahren durchgeführt, die im letzten Jahr mindestens ein Konzert besucht haben. Dass nur Menschen befragt wurden, die Konzerte an sich schon besuchen und dass auch die beiden Unternehmen dahinter aus den thematisierten Branchen kommen, sollte bei den Ergebnissen bedacht werden – darauf möchte ich nur hinweisen.

Laut der dazugehörigen Pressemeldung war das „Ziel der Umfrage […] herauszufinden, wie sich die Music Discovery (die Art und Weise, wie man neue Musik entdeckt) auf die Teilnahme an Live-Events auswirkt und welche weiteren Faktoren dazu beisteuern, dass Fans ihre Online-Erfahrung in Offline-Käufe, von zum Beispiel CDs oder Konzerttickets, umwandeln.“ Thematisch ist die Umfrage zwar auf die Musikbranche ausgerichtet, aber ich denke, dass das Schema auch in anderen Bereichen ähnlich wirkt und auf Konferenzen oder Messen übertragen werden kann.

Ergebnisse der Umfrage

Ein interessantes Ergebnis der Studie lautet, dass Live-Streaming von Events nicht zu weniger, sondern im Folgejahr sogar zu mehr Ticketverkäufen führt.

„… Neben dem Streamen reiner Audiodateien birgt auch das Videostreamen von Konzerten und Festivals ein starkes Potential für die Musikbranche. So konnte zum Beispiel im Jahr 2011 das Coachella Festival per Stream online verfolgt werden, was im darauf folgenden Jahr zu einem erheblichen Anstieg der Ticketverkäufe führte. Und das ist keine Ausnahme: 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Wahrscheinlichkeit ein Konzertticket zu kaufen enorm hoch ist, wenn sie die Veranstaltung vorher online streamen konnten.“

Diesen positiven Effekt haben aber nicht nur Streaming- und Video-Angebote von Veranstaltungen. Auch die Präsenz und Verbreitung über Social Media fördert den Anreiz ein Event zu besuchen.

„Hierbei haben besonders die geteilten Posts von Freunden ein großes Potential neue Fans zu generieren. Nach der Empfehlung eines Künstler oder einer Band über einen Social Media-Kanal hören sich die neu gewonnenen Fans nicht nur deren Songs an, sondern über die Hälfte kaufen sich auch deren Konzerttickets. Dies ist vor allem damit zu begründen, dass man gemeinsam mit Freunden zu dem Konzert gehen möchte.“

Ebenfalls spannend ist die Aussage, dass das Gesamterlebnis (der hier sogenannten „Music Discovery“) am Ende ein Zusammenspiel aller Kanäle ist. Man erlebt ein Event nicht nur live. Auch das was man zuvor oder nachher im Internet findet, trägt zum Erlebnis und Gesamtbild bei.

„Auch wenn die lineare Form der Entdeckung, beispielsweise durch das Radio, immer noch sehr häufig genutzt wird, ist Music Discovery heutzutage meistens ein kombinierter Prozess aus Streaming, Social Media und die Teilnahme an Live-Shows. Diese Entwicklung ist einer der Hauptgründe für den Aufwärtstrend in den Ausgaben für Live-Events.“

Fazit

Ich denke, dass eine gute und angesagte Konferenz durchaus mit einem Musik-Festival vergleichbar ist. Ausführliche Inhalte und Einblicke (wie Artikel oder Vortrags-Videos) können auch ähnliche Effekte, wie Streaming Dienste für Musik haben. Anstatt, dass man sich mit den Online-Inhalten zufrieden gibt, führen sie eher dazu, dass man eine Veranstaltung auch mal live erleben möchte – sofern sie sich online gut darstellt. Letztlich geht es, ob in der Musik- oder Eventbranche, um inhaltliche, qualitative Anreize und ihre Präsenz sowie Zugänglichkeit im Internet. Viele und vermeintlich zu viel verratende Online-Angebote sind kein Problem für Live-Events, sie sind vielmehr Anreize für den Besuch!

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