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Social Media Kampagne zum Holcaust-Gedenktag: „Eva Stories“

Von Katharina Stein 17.5.2021 ~2 Minuten Lesezeit

Um der jüngeren Generation den israelischen Holocaust-Gedenktag näherzubringen, griff Leo Burnett Isreal und C Branded Content zu einer ungewöhnlichen, aber zeitgemäßen Kampagne. Sie erstellten einen fiktiven Instagram-Account von Eva Heyman. In einer Instagram-Story-Serie zeigten sie, wie es wäre, wenn ein Mädchen, das während des Holocaust gelebt hat, ein Smartphone und Social Media gehabt hätte. 

In dem fiktiven Instagram-Account erzählt Eva anfangs von unbeschwerten Momenten, von ihren FreundInnen und ihrer Familie – bis die Zeiten sich ändern, Soldaten aufmarschieren und sie und ihre Großeltern zuletzt nach Ausschwitz deportiert werden.

Eva Heyman ist eine reale Person, ein 13-jähriges ungarisches Mädchen, das die letzten Monate ihres Lebens dokumentierte, bevor sie nach Auschwitz gebracht und dort 1944 ermordet wurde. Die Kampagne basiert auf ihrer wahren Geschichte und ist ihrem Tagebuch nachempfunden.

Die Serie fand offiziell vom 1. bis zum  2. Mai 2019 statt – 24-Stunden mit insgesamt 50 Instagram-Stories, von denen alle 30 Minuten eine veröffentlicht wurde. Die letzte Story wurde während des israelischen Feiertags Yom HaShoah veröffentlicht – zur gleichen Zeit, als eine Sirene ertönte. Die Sirene steht für eine zweiminütige Besinnung, bei der Menschen in ganz Israel für die Opfer und Helden des Holocausts innehalten.

Social Media Kampagne zum Holcaust-Gedenktag: „Eva Stories“

Sophie Scholl auf Instagram

UPDATE: Seit dem 4. Mai  2021 existiert ein ähnlicher Instagram-Kanal von Sophie Scholl. @ichbinsophiescholl ist ein Projekt des SWR und BR anlässlich ihres 100. Geburtstags. Ein innovatives und äußerst aufwändiges Projekt, das in der Art seiner Umsetzung aber auch kritisch betrachtet wird. Ein Artikel bei Übermedien bemängelt unter anderem die nicht nachvollziehbare Vermischung intepretierter, ergänzter und historischer Inhalte sowie den manchmal fehlenden historischen Kontext.

Trotz der begründeten Kritik, ein insgesamt guter Ansatz, da er Aufmerksamkeit und Diskussionen anregt. Doch er erfordert auch viel Sensibilität und einen selbstkritischen Umgang und Austausch der MacherInnen.

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