Augmented Reality-Aktion macht Fast Fashion Probleme sichtbar

Unsere Art Kleidung zu konsumieren ist verheerend! Oft werden viele Textilien günstig gekauft, selten getragen und schnell wieder weggeworfen. Die Hintergründe und Folgen von Fast Fashion sind für uns jedoch kaum sichtbar und weit weg. Um die Probleme zu verdeutlichen, initiierte das Frankfurt Fashion Movement im April 2022 eine Live- und Augmented Reality-Aktion auf dem Frankfurter Rathenauplatz.

Fast Fashion Folgen: Augmented Reality macht sie sichtbar

Anlässlich der globalen Fashion Revolution Week 2022 machte das Netzwerk die komplexe und folgenreiche textile Herstellungskette phsysisch und digital sichtbar.

Am Anfang dieser Kette stehen Millionen von ArbeiterInnen, die keine existenzsichernden Löhne erhalten. Rund 55 Menschen sind im Durchschnitt an der Herstellung eines T-Shirts beteiligt. Entsprechend viele aufgemalte T-Shirts und StatistInnen standen symbolisch für diese (häufig ausgebeuteten) Menschen.

Am Ende der Kette entstehen jährlich riesige Müllberge. So wird laut EU-Studien pro Sekunde 1 LKW-Ladung mit Kleidung vernichtet! Lediglich 1% aller Textilien werden tatsächlich recycelt!

Das Ausmaß dieser Problematik wurde durch einen augmentierten Kleiderberg veranschaulicht, der von ergänzenden Fakten und Informationen umgeben ist.

Um Lösungen und Handlungsmöglichkeiten zu bieten, konnten PassantInnen kleine Affirmationskarten mitnehmen, die mit Tipps zum Umdenken anregen sollten.

• 60 Kleidungsstücke kaufen wir im Schnitt pro Jahr. Quelle: Greenpeace
• Nur 1% aller Textilien werden recycelt. Quelle: EU
• 1 LKW-LADUNG Kleidung wird pro Sekunde vernichtet. Quelle: EU
• 46€ / Monat verdient eine Näherin Bangladesch. Quelle: Christliche Initiative Romero
• NUR 1,57€ mehr müsste ein T-Shirt kosten, damit seine Näherin von ihrem Lohn LEBEN könnte. Quelle Nur 1,57 € mehr…FairWearFoundation basierend auf Asia Floor Wage.
• „Jeder Mensch, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und der eigenen Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert“ Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 23, der United Nations

Der Standort der Aktion war bewusst gewählt: Am Frankfurter Rathenauplatz treffen die Goethestraße mit ihren Luxus-Stores und die Zeil als eine von Deutschlands umsatzstärksten Einkaufsstraßen aufeinander.

Der virtuelle Kleiderberg bleibt über die Aktion hinaus als Instagram-Filter sicht- und nutzbar.

Die Augmented Reality Installation wurde gemeinsam mit der Augmented Reality Künstlerin Maiken Laackmann von der Frankfurter Freitagsküche entwickelt.

Fotos: Ben Kilb

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