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Umfrageergebnis: Verantwortungsbewusstsein in der Live-Kommunikation

Von Katharina Stein 25.4.2019 ~4 Minuten Lesezeit

Sind wirklich alle lukrativen Projekte gute Aufträge? Ist es Dir als Auftragnehmer egal, wenn bekannt ist, dass Kunden unverantwortlich ihre Interessen verfolgen? Zum Schaden der Umwelt oder mancher Menschen? Schwierige Fragen, die ich euch im Rahmen eines Artikels gestellt habe. Die Ergebnisse stehen nun fest und ich kann sagen: ein großes Thema ist das in der Live-Kommunikation wohl nicht, doch zumindest das Bewusstsein dafür scheint zu wachsen.

Der erste auffällige Aspekt der nicht repräsentativen Umfrage ist die geringe Teilnehmerzahl: 32 Antworten konnten wir sammeln. Das sind schon merklich weniger als bei manch andern Themen. Zudem fällt auf, dass nur Menschen teilgenommen haben, die das Thema bewegt. Es ist keine einzige Person dabei, die sagt, dass man damit im Marketing nun mal klarkommen müsse. Nahezu alle Teilnehmer fühlen sich manchmal unwohl oder würden für einige Konzerne lieber nicht arbeiten.

In anderen Fällen mischen sich Menschen mit gegenteiliger Meinung gerne ein, so mein Eindruck. Aber bei dem Thema schweigt man doch lieber. Wie man das interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen.


Hast Du manchmal ein schlechtes Gefühl bei bestimmten Kunden bzw. Aufträgen?

Ungekürzte Antworten: Nein, wer damit ein Problem hat, sollte nicht ins Marketing gehen. Es gibt Extremfälle wie z.B. Rüstungskonzerne, da fühle ich mich nicht wohl, aber mit den gängigen, großen Marken habe ich kein Problem. Ja, für einige Konzerne würde ich lieber nicht arbeiten. Ja, für einige Konzerne würde ich lieber nicht arbeiten. Ich bin nicht immer begeistert, aber man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken. Ja, aber ich werde am Verhalten dieser Firmen sowieso nichts ändern.


 

Auch wenn dies somit ein Stimmungsbild der Menschen ist, die das Thema bewegt – interessant sind ihre Einschätzungen trotzdem. Schließlich fließt dort ein, wie sie das Thema in ihrem Umfeld erleben.

Erfreulich stimmt mich, dass die Mehrheit denkt, dass das Bewusstsein für dieses Thema wächst. Es soll auch schon Agenturen geben, die mehr auf ihre Kunden achten und an manchen Pitches gar nicht erst teilnehmen. Einige Teilnehmer meinen auch manchmal bei anderen Bedenken zu spüren. Einen Auftrag würde deswegen aber trotzdem niemand ablehnen.


Ist die eigene Verantwortung ein Thema in der Live-Kommunikation?

Ungekürzte Antworten: Nein, das ist kein präsentes Thema. Man spürt manchmal bedenken, aber deswegen würde keiner einen Auftrag ablehnen. Das Bewusstsein dafür wächst. Es gibt bereits Agenturen/DL, die mehr auf ihre Kunden achten und z.B. bei manchen Pitches nicht teilnehmen. Ja, aber sehr selten. Ja, wir lehnen zwar keine Projekte ab, aber dafür versuchen wir uns sozial zu engagieren. Für einzelne Personen/Mitarbeiter ist es ein Thema, aber nicht für ganze Agenturen/Dienstleister. Ja, das ist durchaus ein Thema.


 

Auf die Frage, was wir alle machen könnten, stimmen die meisten für eine individuelle, interne Leitlinie. Eigene Einschätzungen, welches Kundenverhalten akzeptabel ist und welches nicht, sollen Orientierung geben und bei der Entscheidung für oder gegen einen Kunden helfen.

Die zweithäufigste Antwort nimmt jeden einzelnen in die Verantwortung. Denn auch wenn man angestellter Mitarbeiter ist, sollte man intern zumindest offen seine Kritik und Bedenken äußern. Wie so häufig, wenn einer sich mal traut, ziehen andere vielleicht mit!

Spannend ist auch, dass knapp ein Drittel der Teilnehmer sogar überlegt, aufgrund dieser Thematik den Job oder Arbeitgeber zu wechseln.


Was kann/soll man Deiner Meinung nach machen?


Ungekürzte Antworten: Die Sachlage akzeptieren, man kann sich das nicht wirklich aussuchen. Man sollte Aufträge ablehnen, aber nur in Extremfällen (Rüstung, Tabak etc.). Man sollte eine interne Leitlinie erarbeiten und Firmen mit bestimmten Verhaltensweisen ablehnen. Man sollte es bei jedem Einzelfall abwägen. Man sollte die Botschaften der jeweiligen Projekte hinterfragen und versuchen an die Kunden zu appellieren. Als angestellter Mitarbeiter kann man Aufträge auch mal konsequent verweigern. Als angestellter Mitarbeiter kann man nicht viel machen. Ich überlege mir genau deswegen, nach einem neuen Job/Arbeitgeber zu suchen. Das ändert doch nichts, wenn irgendjemand mal einen Kunden ablehnt.


Diese Umfrage ist ein nicht repräsentatives Stimmungsbild. 32 Teilnehmer. Mehrfachnennungen waren möglich.

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