Screenshot aus der virtuellen Erlebniswelt „Christmas Eve Miracle“

Virtuelle Erlebniswelten: langfristige, digitale Räume für Events und Markenerlebnisse – Beispiel: „Christmas Eve Miracle“

Von Katharina Stein 24.1.2022 ~4 Minuten Lesezeit

Mittlerweile haben wir alle schon mal von irgendeiner virtuellen Erlebniswelt gehört. Dort können BesucherInnen u.a. an Konzerten oder Vorträgen teilnehmen, sich austauschen oder zusammen feiern. Aber noch klingt das (zumindest für mich) nicht wirklich überzeugend und reizvoll. Mit einem Avatar tanzen und dabei eigentlich auf meinem Schreibtischstuhl versacken. Naja. Letztes Jahr habe ich jedoch ein Projekt gefunden, dass (zumindest mich) den Reiz und die Möglichkeiten deutlich besser verstehen lässt: das „Christmas Eve Miracle“ von LuluLand.

Virtuelle Erlebniswelt: „Christmas Eve Miracle“ von LuluLand

Das „Christmas Eve Miracle“ ist ein virtueller Ort im Metaverse von The Sandbox. Es soll eine magische, weihnachtliche Erlebniswelt sein, die SpielerInnen zusammenbringt, sie unterhält und miteinander (oder alleine) Spaß haben lässt. Neben Angeboten wie Konzerten, NFT-Galerien und Ständen gibt es jedoch auch aktivere und spielerische Elemente.

Zum Beispiel existieren eine Menge versteckter Orte mit Geheimnissen. Um sie zu finden, muss man aufmerksam in jede Ecke schauen, durch Schornsteine rutschen oder in Nischen krabbeln. Kleine Hinweise, in Form von bläulich leuchtender Umrandung, helfen dabei ein wenig.

Manche der NPCs (non-player character) bieten den BesucherInnen Rätsel und Aufgaben an. Beispielsweise das Suchen von bestimmten Elementen (Briefen oder Schneemännern). Bei einem Rätsel sollen TeilnehmerInnen wiederum beantworten, was sie beim Erstellen einer neuen Welt als erstes erschaffen würden. Je nach Antwort und Rätsel erhält man Zugang zu neuen Bereichen. Für jeden der NPCs wurde auch eine eigene Geschichte entwickelt, die man „im Gespräch“ erfahren kann.

In versteckten Räumen kann man Mini-Games entdecken und spielen. Manchmal gibt es dabei auch Bezüge zu bekannten Serien, wie in diesem Fall zur Netflix-Serie Squid Games. Als Belohnung kommt man an neue Orte oder erhält Collectibles, also Sammelobjekte.

In einer solchen virtuellen Welt kann ich mir gut vorstellen, etwas Zeit zu verbringen. Hier wird etwas, das auf der Raumwelten Konferenz als Erfolgsfaktoren für digitale Welten genannt wurde, gut umgesetzt: Angebote und Räume, die nicht alles auf den ersten Blick verraten und NutzerInnen immer tiefer eintauchen lassen. Die überraschen und die Neugier wecken.

Digitale Räume als Zukunfts-Konzept?

Solche abgewandelten, virtuellen Erlebniswelten kann ich mir sowohl im B2C als auch im B2B Segement sehr gut vorstellen. Neben Vorträgen, Konzerten, Galerien, Messen und der Möglichkeit zum Austausch unter den BesucherInnen, können Inhalte oder Produkte über (mal mehr oder weniger) spielerische Elemente, Räume oder Szenografien, Aufgaben oder Aktivitäten vermittelt werden. Eigens entwickelte NPCs könnten Unternehmenspersönlichkeiten nachempfunden werden und z.B. relevante oder persönliche Geschichten erzählen.

So entstehen letztlich keine Nachbildungen von analogen Events, sondern neue, digitale Formate, die ihren eigenen Reiz und eigene Möglichkeiten der Vermittlung haben. Spiele, versteckte Orte und Rätsel überraschen und fördern die Aktivität und Neugier, um die Räume und ihre Angebote zu erforschen. Je nach GastgeberIn und Zielgruppe kann das Angebot verspielter und auf Unterhaltung oder aber auf Mehrwerte und Inhalte ausgerichtet sein.

Das „Christmas Eve Miracle“ soll als Erlebniswelt zudem dauerhaft bestehen bleiben und jedes Jahr um neue Erlebnisse, Geheimnisse und Aktivitäten erweitert werden. Der Ansatz ist also auch als langfristige digitale Location für z.B. Konferenzen oder Messen oder als Marken-Erlebniswelten denkbar.

Aber wenn wir ehrlich sind – wirklich neu ist das alles nicht. Beziehungsweise die Möglichkeiten dafür sind nicht neu. Ob Second Life oder Minecraft, theoretisch waren und sind dort ähnliche Formate schon lange möglich. Die pandemiebedingten digitalen Entwicklungen kommen dem gerade entgegen, aber ob solche Formate sich diesmal dauerhaft durchsetzen, weiß ich auch nicht. Zumindest kann ich mir die Möglichkeiten und Chancen nun deutlich besser vorstellen. Die größte Hürde sind vermutlich wir als (ältere) BesucherInnen – die sich an so ein Angebot wohl erst noch gewöhnen müssten.

Trailer „Christmas Eve Miracle“

The Sandbox 12,24 Lululand XmasTown Trailer

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